Mittwoch, 22. Januar 2014

Coming to America.... Flug ins Unbekannte

Montag 20.01. - Tag der Abreise.

Morgens zeitig aufgestanden um noch die letzten Dinge zu packen, ein wenig Ordnung in der Wohnung zu machen und nochmal alle Dokumente etc. checken. Wir sind aufgepackt wie eine Karawane - Trolley, Laptoptasche, Wickeltasche, Kinderwagen, Kamera, Babywippe. Und die Koffer sind ja schon weg...
Gewicht ist weit über den erlaubten 8kg für Handgepäck, aber wo wollen die das nochmal prüfen, wenn die Koffer schon weg sind und wir nicht mehr an den Check-In müssen?

Gabi und Norbert hatten uns dann zum Flughafen gefahren (vielen lieben Dank nochmal) und nach einer kurzen aber intensiven Verabschiedung sind wir dann auf direktem Weg durch die Security gegangen. Ging alles sehr gut, aber kostet viel Zeit, weil man alles ein- und auspacken muss (Kinderwagen, Laptop, iPad, Kamera, ...). Wir sind auch direkt um Boarding Gate gegangen, weil ich vom Vortag ja noch eine kleine Hausaufgabe mitgenommen hatte.

Am Boarding Gate trafen wir dann meinen Dad, der für die ersten 2 Wochen mit uns reist.
Mit meinem Transportation Letter bin ich dann zum Schalter um die letzten Formalitäten zu regeln - erst mal lange anstehen, dann eine bemühte aber ratlose Lufthansa Angestellte.... kannte das Teil also auch nicht, versprach aber sich zu kümmern. Gut im Übrigen dass wir so früh die Baby Plätze und Baby Bettchen reserviert hatten - vor mir war eine junge Familie mit 3 kleinen Kindern, die komplett verstreut im Flieger sitzen mussten.... der Flug war nämtlich total overbooked, sogar in der Business Klasse.
Darüber hinaus noch Tags für Kinderwagen und Wippe bekommen und dann ging es recht zügig ans Boarden.... aber nicht für uns, denn wir warteten noch auf den Mann der Homeland Security, der den Brief öffnen sollte. Just in time kam er dann auch, machte ein paar alberne Spässe, fragte mich ein paar Dinge, lobte die gute Vorbereitung und verabschiedete sich mit dem tollen Satz "congratulations on your beautiful child" bei uns. Das hört man gerne *grins* :-)

Der Flug muss ich sagen war absolut okay. Unsere kleine Maus hat das ganz spitze gemacht. Unsere Sorgen wegen Druck bei Start und Landung waren schnell erledigt, weil Sie in der Zeit "gegessen" hat und prima abgelenkt war. Kein Schreien, kein Meckern.... prima. Wie übrigens auch die anderen Kinder im Flieger.
Hier ein kleiner Schnappschuss beim Landeanflug, wo sich Mama und Helene ihr neues zu Haus von oben anschauen....

Frisch gelandet ging es dann durch die Immigration. Mit Baby waren wir natürlich sofort dran. Ich präsentierte auch unseren Transportation Letter und nach ein paar Fragen war alles erledigt - dachten wir.... aber dann mussten wir zur Secondary inspection. Auch da kamen wir sofort dran... prima. Hatten wir mit Dad ja verabredet, dass wir uns gleich am Gepäckband treffen.
Aber da machte Officer Mad Dog uns einen Strich durch die Rechung (er hiess eigentlich Maddox, aber ich habe ihn schnell intern umgetauft....). "It's a very complex process" liess er uns wissen. In seinem Gesicht war pure Verzweiflung zu erkennen. Seine Kollegen lachten immer, als er irgendwas von Baby faselte.... so als ob sie dachten "alder, gott sei dank ging der Kelch an mir vorbei"... Wir haben mitgezählt, weil man ja sonst nicht viel tun kann (Handys usw. sind strikt verboten): 8 mal ist er aus dem Büro gelaufen um irgendwas zu machen. Stempel holen, Blatt kopieren, Manager befragen, etc.! Unglaubliche 90min sassen wir fest. Hoffentlich bleibt mein Dad ruhig, dachte ich nur.
Als wir fertig waren, war im Baggage claim alles leer, keine Menschenseele. Mit unserem Gepäck plus die 3 grossen Koffer mussten wir dann durch den Zoll - ohne Gepäckwagen! Dankenswerter Weise fanden sich 3 sehr nette Mitarbeiter, die sich in ihrem Feierabend auf den Weg nach draussen machten und uns mit dem Gepäck halfen. Der Zöllner hatte dann noch einen Clown gefühstückt und fragte uns, ob wir Lebensmittel dabei hätten "No meat? No Rindfleisch? No Bratwurst?". Ich antwortete "and no Schnitzel". Er lachte und wir waren ready to go. Super, dann endlich würden wir meinen Dad treffen.

Aber nein - nach dem Zoll kommt erst mal der Shuttle train. Hier durfte niemand warten. Mir wurde das immer unheimlicher. Wo würde er nur stecken? Kein Dad weit und breit. Aber immerhin konnte ich mein Handy benutzen. Letztlich habe ich ihn auf seinem deutschen Handy erreicht. Was war passiert? Mangels Info wusste er ja auch nicht, was er tun sollte und welche Rental car company wir gebucht hatten und setzte sich dann einfach ins Taxi, um ins Hotel zu fahren - von Orlando nach Jacksonville..... sind ja nur 150 Meilen.... soll ich jetzt erleichtert sein oder mir noch mehr Sorgen machen? Keine Ahnung nach 10 Stunden Flug und 2 Stunden Bürokratie.... und keine Zeit zum Nachdenken, wir mussten das Auto noch mit dem Shuttle holen.

Als der Shuttlebus kam war dieser mit unserem Gepäck dann auch voll. Gut, dass keine anderen Gäste da waren, sonst hätten wir glaub ich ein Problem gehabt.
Haben dann unser Auto bekommen, einen fast neuen Chevi Suburban (bild folgt). Das ist ein 7-Sitzer in der Größe eines Leopard II. Irre. Da paßte dann alles gut rein. Baby-Sitz war mit bestellt und kurz darauf brachte ein freundlicher Mitarbeiter einen nagelneuen Sitz mit fester Einbaustation. Tolles Teil, allerdings hatte ich jetzt keinen Bock nach dem anstrengenden Trip noch mitten in der Nacht die Gebrauchsanweisung durchzulesen. Auf Nachfrage kam ein weiterer Mitarbeiter (denn der erste entschuldigte sich, denn er habe noch keine Kinder und wisse auch nicht wie das geht) der uns das dann wunderbar erklärt hatte und sogar aufgebaut hat. Service wird hier eben groß geschrieben, das muss man schon sagen.

Die Fahrt nach Jax war dann recht entspannt. Lediglich die Müdigkeit machte mir mit der Zeit zu schaffen. Die kleine Maus hat das mal wieder perfekt hinbekommen und uns das Leben echt leicht gemacht. Da kann man auch bedeutend anstrengendere Babies haben. Sie ist halt ein Goldstück :-)
Im Hotel angekommen waren wir dann froh - Dad war auch schon da, nach seiner längeren Taxifahrt. 
Das Hotel hat uns wiederum positiv überrascht so dass wir erledigt und müde in die Betten gefallen sind.
Was habe ich mich auf die bequemen Boxspring-Betten gefreut, nachdem wir die letzten 4 Monate auf so ollen Dingern gepennt haben, dass uns beiden schon der Rücken schmerzte....

Ich kann gar nicht sagen, was einem nach so einem Trip alles durch den Kopf ging. Obwohl für sich genommen nichts wirklich schief gelaufen war, fühlten wir uns, als wenn nichts geklappt hätte. Irgendwie komisch, aber am nächsten morgen sieht die Welt bestimmt schon wieder anders aus..... sind immerhin 20 Grad angesagt.

Song of the day: Coming to America - The System (Sondtrack aus dem Film "der Prinz aus Zamunda")

1 Kommentar:

  1. Hey ihr drei, trotz der paar echt lustig zu lesenden Vorfälle habt ihr es doch prima gemeistert! Freuen uns dass ihr gut gelandet seid und Helene alles gut gemeistert hat :)) lg die Beidels

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