Mittwoch, 17. September 2014

Wir haben ein Haus (Teil 1)

Der letzte Eintrag ist schon ein paar Tage her und heute komme ich endlich dazu, die große Neuigkeit zu berichten: wir haben ein Haus gekauft!
In der Tat, nach nicht mal 9 Monaten in den USA haben wir einen weiteren Schritt in Richtung "American Dream" wahr gemacht. Aber ganz von vorne....

Wir haben ja in Deutschland schon in einem schönen Haus gewohnt und daher war es immer unser Ziel und Wunsch, früher oder später auch in USA wieder ein eigenes Haus zu bewohnen.
Da Häuser kucken eines unserer Hobbys ist, wenn man so sagen will, haben wir auch relativ früh schon begonnen, uns mit dem lokalen Immobilienmarkt zu beschäftigen. 
Hier in Jacksonville gibt es ja sehr viele Bauprojekte wo man sich auch immer mal Musterhäuser etc. anschauen kann. Durch die vielen Gespräche mit Maklern haben wir zudem viel über den hiesigen Markt gelernt.
Für die meisten Familien in Jacksonville ist der Stadtteil Mandarin oder das etwas weiter südlich gelegene Saint John erste Wahl. Das liegt vor allem daran, dass es in St. Johns County das beste Schulsystem in Florida gibt. Zum anderen ist es sehr schön und praktisch gelegen. Nicht umsonst ist die Mastercommunity Nocatee die am 3. besten verkaufende Community der gesamten USA. Ihr seht, Jacksonville ist gefragt.

Natürlich kann man immer Objekte besichtigen und sich interessiert geben, aber ein wirklich ernster Interessent ist man erst dann, wenn man ein Mortgage preapproval in der Tasche hat. Das ist quasi eine Finanzierungszusage einer Bank. Diese entspricht noch keiner Kreditzusage, jedoch bestätigt sie, dass die Bank bereit ist Betrag X als Finanzierung zu vergeben, wenn alle Bedingungen erfüllt werden. Nachdem ich ja gerade angefangen hatte hier zu arbeiten war das unsere größte Sorge. Da ich ja als gestandener Baufinanzierer aus Germany durchaus bewusst war, dass wir in D niemals einem Einwanderer einen Kredit gewähren würden der gerade mal 2 Wochen einen neuen Job angefangen hat.

Dennoch habe ich mehrere pre-approvals bekommen, hauptsächlich aus dem Grund, da ich schon seit 7 Jahren für die selbe Firma arbeite. Dadurch (und nur dadurch) waren wir also in der Lage "shoppen" zu gehen. 

Nach einigen Überlegungen haben wir uns dann mit unserer lieben Freundin und Maklerin Stefanie zusammengesetzt und unsere Vorstellungen besprochen. 
Die Zusammenarbeit mit Maklern funktioniert hier etwas anders als in Deutschland, weil es üblich ist, dass sowohl Käufer als auch Verkäufer einen Makler haben. Beide werden in Florida vom Verkäufer bezahlt, so dass man sich bei der Suche nach einem Objekt auch gerne einen erfahrenen Makler vor Ort an die Seite holt.
Weiterer Unterschied ist, dass nahezu jeder Makler auf jedes Objekt Zugriff hat. Man muss also nicht wie häufig in Deutschland schauen was der Makler im Inventar hat, sondern es steht einem der gesamte Markt offen.

So haben wir nach einigen Stunden der Recherche im Internet ein paar Objekte rausgepickt und in den kommenden Tagen unsere Favoriten auch besichtigt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das auch unbedingt erforderlich ist - schaut ein Objekt doch nie so aus wie auf dem Expose. Manche begeistern, manche enttäuschen. Und so hatten uns auch unsere Top Favoriten eher enttäuscht. Meist von der Lage bzw. der Umgebung, aber teilweise auch vom Preis.

Wichtig war uns ein Grundstück zu haben wo wir keinen direkten Blick auf den Backyard des Nachbarn haben (klassisches Reihenhaus-Schema). Bleibt also Präserve-View oder Water-View übrig. Für die Leser aus Deutschland: in Jacksonville lebt man überwiegend in sog. Communities welche durch eine Gesellschaft verwaltet werden. D.h. zum Einen gibt es recht viele Vorschriften wie gebaut werden darf, wie der Garten gestaltet sein muss, welche Farben das Haus haben darf, wann gemäht werden kann und so weiter.... hört sich spießig an und ist es auch. Der große Vorteil ist aber, dass alles top in Schuss gehalten wird und man immer das Gefühl hat in einem großen Park zu leben.

Um das Leben noch attraktiver zu machen haben diese Communities in der Regel Pool und Fitness Center, aber eben auch viele kleine Seen und Waldstücke wo man eben nette Grundstücke mit tollem Blick ergattern kann. Sowas wollten wir eben haben.

Auf dem Rückweg von einer Immobilie die uns gut gefallen hatte, aber leider eine schreckliche Stromleitung direkt am Grundstück hatte, fiel uns ein Objekt auf, was wir weiter unten auf der Liste hatten. Dort war an dem Tag zufällig open house (d.h. ein Makler ist vor Ort und man kann ohne Termin einfach reingehen und sich das Haus ansehen) und so beschlossen wir einmal durchzulaufen.

Manchmal hat man ja so ein Gefühl.... und hier war es so, dass wir beide rausgingen ohne wirklich etwas auszusetzen zu haben. Zudem war das Haus mit das günstigste was wir auf der Liste hatten.
"Das könnte es werden" waren wir uns einig.
Wir beschlossen dann uns das Haus ein paar Tage später nochmal anzusehen um herauszufinden, ob es nochmal "zoom" macht oder ob man nach der ersten Euphorie eher wieder ernüchtert rausgeht.
Gesagt getan und das Haus gefiel uns auch beim zweiten Mal total gut.
Es erfüllte einfach alle unsere Anforderungen: Wasser-Grundstück, ausreichend Platz, Küche mit Insel, Office für mich und genügend Platz für Kind und Hobby. Obendrein gibt es noch eine Doppelgarage und einen Bonus-Room, der wunderbar als Gästezimmer taugt. Das Schmankerl war dann noch ein zusätzliches Zimmer extra, was wir zwar jetzt nicht brauchen.... aber wer weiß!

Kurz darauf waren wir dann reif um ein Angebot für das Haus abzugeben. Das läuft hier so, dass man formell ein Angebot abgibt mit seiner Preisvorstellung. Um die Ernsthaftigkeit zu untermauern legt man ein Deposit nieder (Anzahlung) die man zurückbekommt, falls man den Zuschlag nicht erhält. Überlegt man sich es aber anders, ist das Geld futsch. Ich finde das eine prima Sache und hält Spaßbieter etc. fern.

Von unserer Maklerin wussten wir, dass die Verkäufer in der Scheidung stecken, was natürlich für den Käufer eine gute Situation darstellt. Hatten uns auch schon gewundert, denn das Haus ist Baujahr 2013 - also noch fast neu gebaut.

Wie es weitergeht dann in Kürze in Teil 2......


Song of the day: Our House - Madness





Donnerstag, 4. September 2014

Stuttgart in Bayern

Als ich heute morgen so in die Arbeit fahre und meinen Lieblingssender höre, stolpere ich über eine Werbung, die mich seitdem nicht mehr los lässt.

Es ist Jaxtoberfest in Jacksonville (http://jaxtoberfest.com) am 10. und 11. Oktober.
Wie witzig denke ich, bis ich die komische Stimme in der Werbung doch tatsächlich sagen höre, dass er Hans aus Stuttgart in Bayern sei. Ich fahre fast in die (nicht vorhandene) Leitplanke vor Lachen...

Als gebürtiger Schwabe (d.h. Regierungsbezirk Schwaben = Bundesland Bayern) weiss ich ganz genau was wo was liegt.

Nachdem inzwischen ein paar Stunden vergangen waren, liess mich der Gedanke dieses Fehlers nicht mehr los und erinnert mich so sehr an das Frankfurter Oktoberfest, welches im Radio auch immer mit "aufi geht's auf'd Wiesn" wirbt.
Da rege ich mich immer auf, weil "aufi" nun mal hinauf heisst. Müsste also richtiger Weise heissen "auf geht's". Mr. Smartass has spoken!
Das aber nur am Rande....

Kurzum - habe eben eine E-Mail an den Veranstalter geschrieben und mitgeteilt, dass ich als Deutscher diese Werbung peinlich finde und auf den Misstand hingewiesen. Bin mal gespannt, ob es eine Reaktion gibt und wenn ja welche (natürlich habe ich es in der gebotenen amerikanischen Höflichkeit geschrieben, don't worry).

Was meint ihr, Freitickets muessen da mindestens rausspringen, oder ;-)

In diesem Sinne.... ich muss immer noch grinsen über diese Werbung.

Ach so, bevor ich es vergesse: Jaxtoberfest ist hier mit so ur-bayrischen Klassikern wie Bratwurst eating competition, Wiener Dog races oder dem 5k Beer Run. Wer kann da zu Hause bleiben?

Oans, zowa, gsuffa!
Gleich mal schauen ob die Lederhose noch passt....

Song of the day: In Stuttgart steht ein Hofbräuhaus - Maxl Graf
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