Samstag, 30. Juli 2016

Jacksonville auf starkem Wachstumskurs

Zuerst heute mal brilliante Nachrichten aus meinem Büro - ja ihr habt richtig gesehen - Ü ;-)
Nachdem der Mac vor Urzeiten die Grätsche gemacht hatte habe ich mich doch mal zum Apple Store bemüht um zu sehen ob noch was zu retten ist - und siehe da - es war nur die Festplatte abgeraucht. Ich habe ihn nun wieder flott gemacht (zur Info: das ist ein deutscher Mac) weshalb ich jetzt wieder einen Rechner zu Hause habe mit Ä und Ö und natürlich Ü. Brilliant, nicht wahr :-)

Aber eigentlich möchte ich ein wenig über die neue Heimat Jacksonville in Florida sprechen. Man könnte sagen, der schlafende Riese im Nordosten Floridas. Zieht es ja sonst die meisten Deutschen eher nach Cape Coral oder Fort Myers ist unsere Gegend eher weniger bekannt.

Jacksonville macht sich gerade auf zum neuen Hotspot in Amerika.

Neulich bei Forbes gesehen: Jax auf Platz 2 der Städte wo Amerikaner gerade hinziehen.



Warum ist das so? Nun dafür gibt es eine Menge Gründe, aber neben Wetter und der attraktiven Lage am Meer gibt es ein paar harte Fakten die Jacksonville attraktiv machen:
Zum Einen ist da die nicht vorhandene State income tax in Florida, welche den Paycheck (den Gehaltszettel) größer macht. Zum Anderen sind es die immer noch recht erschwinglichen Preise am Immobilienmarkt (siehe auch im Bild und vergleicht mal mit den anderen genannten Städten).
Hauptgrund ist aber aus meiner Sicht die wirtschaftliche Macht und die Jobs, welche hier in der Stadt entstehen.

Einige Beispiele:
Amazon baut ein neues Logistikzentrum mit 1,500 neuen Jobs auf. (Link)
Citibank schafft 800 neue Stellen. (Link)
Top Golf 450 neue Stellen (Link)
IKEA 250 Jobs (Link)
Mercedes Benz - 50 neue Stellen (Link)

Also wenn ich Recruiter wäre würde ich ja glatt nach Jacksonville ziehen, wenn ich nicht schon dort wohnen würde....

Dazu kommen noch erhebliche Investitionen in die Infrastruktur, vor allem Strassenbau. Aber es entstehen auch viele neue Wohngebiete, Shopping plazas mit immer besseren kulinarischen Angeboten. Ich prohpezeihe einen Boom und bin gespannt, wie sich die Preise für Immobilien in den kommenden Jahren entwickeln.
Das Sahnehäubchen ist dabei natürlich, dass (fast) vor unserer Haustüre das größte Shopping Areal in Northeast Florida entsteht (Link). Ein riesen Projekt was jede Menge Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Jobs vor unsere Haustür bring. Das sind mal klasse Aussichten und machen die Gegend in der wir leben (zwischen Jacksonville und St. Augustin) zum absoluten Hotspot in den nächsten Jahren.

Nicht vergessen werden darf dabei auch, dass St. Johns county das mitunter beste public school system in ganz Florida hat, was es für Familien mit Kindern natürlich enorm attraktiv macht, sich in dieser Gegend niederzulassen.

Noch ein weiterer Vorteil für uns: wenn man mal die Nase voll hat von Strand und Meer ist man auch schnell mal in die anderen Staaten gefahren und kann einige Ziele gut mit dem Auto machen wie z.B. Georgia (Savannah, Atlanta), North und South Carolina oder Tennessee. Wie in einem anderen Post erwähnt sind wir auch in einer Tagestour schon bis nach New Orleans gefahren. Vorteil wenn man eben hier oben im nördlichen Teil des Bundesstaates sitzt.

So, genug geschwärmt von der neuen Heimat. Ich fand es einfach mal interessant aufzuzeigen, dass hier echt viel passiert und Jacksonville nicht mehr lange ein Geheimtip bleiben wird. Wir wühlen uns hier sehr wohl und freuen uns auf das was kommt.

In diesem Sinne - take care!

Heute mal kein Song of the day: heute will ich mir einfach mal ein Ü kaufen ;-)



Samstag, 9. Juli 2016

Die Sache mit der sales tax

Heute muss ich mal etwas weitergeben was ich so noch gar nicht richtig auf dem Schirm hatte. Die Langzeitamis unter euch werden jetzt sicherlich schmunzeln, aber ich kann mir auch vorstellen dass es einigen von euch so wie mir geht und das Thema recht neu ist.

Grundsaeztlich mal ist einkaufen in den USA ja fundamental anders als in Deutschland (sollte sagen Europa). Die Preise die ausgewiesen werden im Geschaeft oder Restaurant sind hierzulande immer vor Steuer (Mehrwertsteuer = sales tax). Sales tax ist in den USA Sache der Bundesstaaten und nicht des Landes wenn man so will. D.h. dass die Mehrwertsteuersaetze in jedem Staat unterschiedlich sein koennen. Den hoechsten aller Saetze hat aktuell Tennessee mit 9.45% und den niedrigsten Satz teilen sich gleich 5 Staaten indem es ueberhaupt keine Sales tax gibt: Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire und Oregon. Hier in Florida (St. Johns county) haben wir 6.5%.

Das bedeutet wenn im Laden etwas fuer 100$ ausgezeichnet ist, bezahle ich an der Kasse entsprechend 106.50$. Dienstleistungen sind dagegen nicht von der sales tax betroffen. D.h. wenn ich beispielsweise beim Friseur ein Angebot fuer 10$ habe bezahle ich auch nur 10$ - ohne Steuer.

Interessant ist nun die Regelung, wenn man etwas online bestellt. Dann wird es schwierig die Steuerregeln zu begreifen. Sofern der online Haendler einen Store oder aehnliches in dem Staat hat indem man selber lebt, wird auch sales tax einbehalten. Ist das jedoch nicht der Fall kann es sein, dass der Online Store keine sales tax einbehaelt.

Beispiel:
Ich kaufe eine Kamera fuer 1,000$ und gehe zu Best Buy (ist hier sowas wie Media Markt). Meine Rechnung wird dann 1,065$ ausweisen.
Kaufe ich die Kamera bei einem online shop der die gewissen Rahmenbedingungen erfuellt, bezahle ich lediglich die 1,000$. Satte 65$ weniger.

Da draengte sich mir die Frage auf: Was ist dass denn? Ist das legal?
Die Antwort ist JEIN.
Es gibt eine so genannte consumer use tax, welche genau in solchen Faellen faellig wird. Der Unterschied ist nur, dass diese nicht vom Shop einbehalten wird, sondern vom Consumer direkt an den State entrichtet werden muss. De facto macht das aber niemand weil es zum einen von den Staaten nicht wirklich eingetrieben wird und weil auch niemand wirklich weiss wo und wie das zu entrichten ist. Manche Staaten haben das auf dem Formular fuer die Steuererklaerung und bei manchen kann das auch ueber ein separates Formular deklariert werden.

Ist ein bisschen wie beim Zoll, nur ohne Kontrolle. Soll heissen, rein rechtlich ist diese Steuer zwar faellig, praktisch bezahlt diese aber niemand.

Den Staaten gehen somit Milliarden verloren und es wird sicherlich nicht mehr lange dauern bis diese Luecke geschlossen wird, von welchem Praesidenten auch immer. Oder die Staaten ueberlegen sich einen Weg, wie sie an die Kohle kommen. Was ich so im Internet gelesen habe sind diese wohl eher hinter Unternehmen her auf diesem Gebiet und weniger hinter Privatpersonen.

Auf jedenfall erklaert das, was mich wirklich verwundert hatte. Warum bezahle ich manchmal Steuer und manchmal nicht. Bin kein Experte auf dem Gebiet und will es auch gar nicht werden, aber so ein bisschen background schadet nie. Und vor allem haette ich nie gedacht dass ein so grosses Land wie die USA mit massivem Konsum so eine laecherliche Luecke im System hat, was geradezu einlaedt sich dies zu Nutze zu machen. Just saying....

Wir sind ja alles schon gross und jeder kann selbst entscheiden, was er mit dem Wissen anfaengt.

In diesem Sinne - heute habe ich leider kein Foto fuer euch (wuesste auch nicht was dazu passt) :-)
See you soon!

Song of the day: Breaking the law - Judas Priest
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