Freitag, 15. August 2014

Baseball verrückt

Baseball ist mein Sport hier in den USA. Ungewöhnlich, können doch die meisten Deutschen mit diesem Sport überhaupt nichts anfangen. Wenn man sich aber damit beschäftigt findet man irgendwann gefallen daran. Heute will ich mal ein paar Eigenschaften und Gründe aufzählen, was mir gut gefällt.

Der Sport ist der einzige Mannschafts-Ballsport der mir bekannt ist, der kein Zeit- oder Punktelimit hat. Dadurch, dass es kaum direkten Kontakt der Spieler miteinander gibt, ist auch wenig Aggression im Spiel. Das merkt man auch im Stadion. Ich war jetzt schon einige Male bei meinem Lieblingsteam, den Tampa Bay Rays und auch einmal hier bei unserem lokalen Team, den Jacksonville Suns. Die Atmosphäre ist sehr familiär und es ist alles sehr familienfreundlich. Hooligans oder radikale Fans sucht man vergebens. Da das Spiel etwas slow-paced läuft kann man sich gemütlich im Stadion bewegen, ohne dass man eine Menge verpasst. Alles in allem einfach sehr chillig und gemütlich.

Weiterhin gefällt mir, dass es ein sehr strategischer Sport ist bei dem es viel um mentale Stärke geht. Athletik steht nicht so sehr im Vordergrund und so ist einfach das Spielfeld mit vielen unterschiedlichen Typen gefüllt. Groß, klein, dick, dünn etc. - wenn ich mir heute Fussball anschaue (was ich unglaublich gerne mache) denk ich mir manchmal, wie diese Hungerhaken von Bundesliga Spielern durch den Tag kommen.... aber egal, off topic!

Schön zu sehen, dass häufig wenn ein Spieler auf Base kommt, ein kleines Schwätzchen mit dem Spieler der anderen Mannschaft gehalten wird. Im großen und ganzen sind die Spieler untereinander recht umgänglich miteinander.

Angenehm finde ich auch die 160 Spiele pro Saison, welche eine Mannschaft zu absolvieren hat. Man ist daher nicht so getrieben alles zu sehen und kann sich sicher sein, wenn man Zeit hat läuft auch ein Spiel.

Last but not least ist das Spiel auch etwas für Statistik-Freaks. Auch das gefällt mir, das macht die Spieler auch für nicht-Insider transparenter.

Die Jacksonville Suns sind übrigens ein Farm-Team der Miami Marlins - also dem großen Florida-Rivalen der Rays. Macht aber nichts, denn es ist wirklich nett zum hiesigen Baseball Ground zu gehen. Die Karten sind billig (wir hatten zuletzt nur 5$ pro Ticket bezahlt) und man bekommt ein ganz gutes Niveau zu sehen. So war das auch mit Helene ein toller Spaß, wenn gleich sie noch ein ganzes Spiel schafft (ca. 3h muss man da rechnen). Aber bei den Eintrittspreisen hat man auch kein Problem bei der Hälfte zu gehen. Hier ein paar Schnappschüsse von unserem letzten Besuch:

Los geht es natürlich mit den Cheerleaders!


Die Herren in Dottergelb sind übrigens die "unseren"


Merchandising! Ein Muss!


Besonders gefreut hatte ich mich im Juni, als mein Arbeitskollege und Freund Christian mit Familie in Florida Urlaub gemacht hatte und wir uns auf ein Spiel in Tampa verabredet hatten. Da wir zu der Zeit eh in Sarasota "Urlaub" gemacht hatten, liess sich das super kombinieren. Zuerst hatten wir einen schönen Tag mit den "Frauen" (er 2 Töchter und Frau, ich Tochter und Frau) und Abends war dann Männerzeit im Trop (so heißt das Stadion der Rays, das Tropicana Field; Tropicana ist eine Organgensaftmarke aus Florida).


Einmal quer durch das Trop


Autogrammstunde vor dem Spiel
(links der Star der Rays, Evan Longoria, rechts Catcher Jerry Sands)



It's time to play ball!


Ich könnte jetzt ja sagen, den hat er gefangen.... wäre aber gelogen ;-)

Wir hatten eine Menge Spaß, super Plätze und ein spannendes Spiel gegen die Baltimore Orioles. Am Ende hatte es nicht ganz gereicht für die Rays, aber beim nächsten Mal klappt das dann auch noch mit dem Ergebnis. Christian - bis zum nächsten Mal, es war mir ein Fest - gerne und immer wieder!!!

Amerika ist einfach sportbegeistert und ich bin mitten drin. Zum Leidwesen von Annika, aber wir finden immer einen guten Kompromiss :-)

In Kürze startet die Football Saison - ich bin schon total gespannt wie sich die Jacksonville Jaguars diese Saison schlagen. Eigentlich ein Team für die unteren Tabellenplätze, aber die zwei Siege in den Pre-Season Games lassen aufhorchen. Wir werden auf jeden Fall versuchen zu einem Spiel ins Stadion zu gehen und den Rest gechillt vom TV aus verfolgen.

Diese Woche hat mich mein Arbeitskollege Mike zum Fantasy Football eingeladen. Das ist eine Art Managerliga, bei dem man sich Spieler aussucht die dann für ihre Performance in den NFL Spielen Punkte erhalten. Sowas wie Kicker Managerspiel,  wer das kennt.
Natürlich mache ich mit, auch wenn ich insgesamt vielleicht maximal 5 Spieler kenne. Habe ja noch etwas Zeit bis zur Draht-Party: da trifft man sich und pickt sich der Reihe nach die Spieler für sein Team. Dazu wird fachsimpelt und es gibt ein paar Bier und Hotdogs.... I love it!

In diesem Sinne, genug Sport gemacht für heute.

Song of the day: Wild Thing - The Roxx (aus dem Film "die Indianer von Cleveland", im Original von den Troggs)




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