Donnerstag, 15. Mai 2014

Baby in Florida - ein Erfahrungsbericht

Nachdem ich einige Zeit nichts geschrieben habe geht es heute wieder weiter im Blog.
Wir hatten unseren ersten Besuch aus Deutschland und somit haben wir die letzten 2 Wochen intensiv mit meinen in-laws verbracht.

Unsere Erfahrungen mit Baby in den USA soweit:

Zusammengefasst muss ich sagen, dass es meiner Meinung nach in Amerika sehr kinderfreundlich zugeht. Was am meisten auffällt ist, dass man an jeder Ecke angesprochen wird: an jeder Supermarktkasse, im Laden oder auch in der Mall - einfach überall.
"How old is your baby", "oh she's so cute", "adorable", etc.

Natürlich werden wir auch besonders oft angesprochen, weil wir mit unserem Kinderwagen auffallen. Jetzt allerdings inzwischen nicht mehr ganz so oft, weil Helene inzwischen im Sportsitz sitzt und nicht mehr in der Babyschale. Dieser ist jetzt kein so ungewohnter Anblick mehr und ähnelt eher den Buggies, die man hier oft sieht. Bis dahin war unser "really nice stroller" aber der Renner. Kombiniert mit dem Sonnenschirm an der Seite war da ein Blickfang der seines gleichen suchte. Zuletzt haben wir die Blicke usw. gar nicht mehr gezählt, aber es war schon auffällig. Kinderwagen hier sind insgesamt viel einfacher gehalten und meist nur eine Kombination mit Carseat. So eine richtige Babyschale haben wir hier nur 1 oder 2x gesehen.

Babyfood
Bei der Nahrung muss man schon sehr genau aufpassen, was man seinem Nachwuchs gibt. Die Lebensmittelqualität ist häufig nicht so gut, zumindest bei den einfacheren oder sagen wir günstigeren Produkten. Man achtet hier also schon sehr stark darauf, dass alles "organic" ist und selbst dann gibt es noch große Unterschiede. So meiden wir beispielsweise Marken wie Gerber und nehmen stattdessen Earth's best oder Happy bellies.
Da wir ja die Mahlzeiten selbst kochen achten wir auch beim Einkauf auf organic Nahrung, die hier im Vergleich zu Deutschland schon recht teuer ist. Aber so ein Baby isst ja noch überschaubare Mengen und dann geht das schon :-)
Wir haben auch gelernt, dass man hier üblicher Weise eine andere Reihenfolge der Mahlzeiten empfielt. Man startet meist mit Cereal (Reiscereal) am morgen und fügt nach und nach solids (feste Nahrung) hinzu.
Wir kennen es noch eher nach der deutschen Methode, mittags mit Gemüse anzufangen.
Mit der Zeit haben wir uns hier versucht das beste aus zwei Welten zu nehmen und einen ganz guten Weg gefunden. Der Maus scheint es zu schmecken und sie ist zufrieden und gesund.

Zum trinken haben die Läden hier spezielles Nursing-water, weil die Leitungswasserqualität einfach unterirdisch ist. Man muss einfach darauf achten, immer das Wasser aus dem Kanister zu benutzen: zum trinken und zum kochen.

Kinderarzt
Einen guten Kinderarzt zu finden war uns sehr wichtig, weshalb wir das auch sehr früh in Angriff genommen hatten. Ich hatte berichtet.
Inzwischen waren wir auch das erste Mal hier bei einer Untersuchung und ich muss sagen, dass es relativ vergleichbar ist. Die Ärztin war sehr freundlich und das gesamte Team sehr bemüht.
Entgegen der Aussage unserer deutschen Ärzte gibt es hier auch sehr wohl Kombi-Impfungen, so dass die Kinder nicht 5 oder 6x gepiekst werden, sondern eben wie in Deutschland nur 1 oder 2 mal.
Allerdings kosten die Impfstoffe hier nur einen Bruchteil dessen, was wir in Deutschland bezahlt hatten...

Klima und Kleidung
Angesichts des wärmeren und feuchteren Klimas hier in Florida ändert sich natürlich auch die Art, das Baby zu kleiden. Im Gepäck hatten wir ja noch viele Hosen, langarm Bodies oder auch Strumpfhosen. Das alles brauchen wir hier im Alltag eher wenig bis niemals.
Die Maus hat hier eigentlich nur kurze Sachen - ganz toll sind z.B. die Einteiler, welche man bei Carters bekommt. Das ist eine Art Body-Anzug, also alles kurzärmlig. Sieht süß aus, ist praktisch und für die Maus lässt es sich dadurch gut aushalten.
An kälteren Tagen auch schon mal Kurzarm-Body und Leggins. Wenn man abends mal essen geht auch schon mal ein leichtes Strickjäckchen, weil in den Restaurants die Klima oft recht kühl ist.
Babykleidung ist hier ja schon erheblich günstiger und man spart eine Menge Geld weil
a) günstiger und
b) man braucht weniger Sachen :-)

Sonnencreme und Hut
Wichtiges Thema hier in Florida. Wenn man rausgeht muss man eincremen.
Nachdem sich Annika mit dem Thema Sonnencreme beschäftigt hat stellt man auch hier fest, dass ziemlich viel Mist am Markt verkauft wird. Wir halten uns daher von den billigen Handelsmarken wie Copperplate etc. fern und nutzen nur Sonnencreme, die als unbedenklich eingestuft wurde. Dazu haben wir uns viel mit Bekannten ausgetauscht und im Internet recherchiert. Badger hat z.B. eine tolle Sonnencreme.
Kosten auch entsprechend, aber wir persönlich halten das für notwendig und wichtig.

Genauso wichtig ist natürlich die UV-Kopfbedeckung, die immer dabei ist und reichlich zu trinken, damit Baby genügend Flüssigkeit bekommt.

Eintritte & Co.
Bis auf 2 Ausnahmen waren bislang alle Eintritte für Helene umsonst. Nahezu überall kosten Kinder erst ab 2 oder 3 Jahren. Einzig bei einer Fähre hätten wir 14 USD zahlen müssen, sind aber ohenhin nicht gefahren...

Aktivitäten
Am Anfang mussten wir etwas suchen, um Aktivitäten zu finden, die man mit Baby machen kann. Also solche Dinge wie Babygruppe, Baby-Schwimmen oder Buggy-Workouts.
Inzwischen haben wir aber alles gefunden und sind auch recht aktiv dabei.
Aktuell ist Helene einmal pro Woche bei Gymboree zum spielen und lernen. Nachdem wir bislang stets in der Gruppe der kleinsten waren kam jetzt der Schock - es geht eine Gruppe höher! Unser kleines Baby ist gar nicht mehr so klein und geht nun ab nächste Woche bei den größeren Babies spielen. Auf der einen Seite macht uns das als Eltern natürlich stolz, aber auf der anderen Seite sieht man auch mal, wie schnell die Zeit vergeht....
Zweite Aktivität ist Baby Schwimmen. Besonders in Florida wo überall Wasser ist sollte man sein Kind schon früh an Wasser gewöhnen. Dazu haben wir eine schöne Schwimmschule gefunden, wo Helene einmal pro Woche eine halbe Stunde im Wasser ist. Im Wasser spielen und planschen und natürlich tauchen (sie hat noch den Geburtsreflex und liebt das tauchen).
Helene ist sehr gerne im Wasser und geniesst es sehr, egal ob zu Hause in der Wanne oder eben bei der swim class. Wir können beide mit ins Wasser wenn wir das möchten. Haben wir anfangs auch gemacht, aber inzwischen wechseln wir uns ab, weil es einfach sehr aufwändig ist für eine halbe Stunde 2x umziehen, abtrocknen usw. - und nebenbei das Kind auch noch ein- und auskleiden, pampern, etc..

Wir haben jetzt noch weitere interessante Dinge gefunden wie z.B. eine Spiel-Einrichtung die weniger eine strukturierte Stunde anbieten, sondern eher einen Ort wo sich Mütter und Väter mit gleichaltrigen Babies treffen um zu spielen und sich auszutauschen. Dazu wird viel hochwertiges und natürliches Spielzeug angeboten plus ein paar Aktivitäten wie Musik- oder Lesestunden. Ich denke das werden wir uns bald mal anschauen.
Und auch Buggy workout haben wir neulich mal angeschaut. Eher zufällig, weil eine Gruppe aktiv war, als wir im Park spazieren waren. Annika fand es sehr interessant und vielleicht macht sie demnächst mal auf Probe mit - wir werden sehen.

Im Unterschied zu Deutschland ist es hier fast immer so, dass man eine Mitgliedschaft erwirbt und monatlich bezahlt. Monatlich kündbar. Dafür laufen die Kurse im Prinzip kontinuierlich das ganze Jahr und es kommen laufend neue Mitglieder dazu und es scheiden auch immer welche aus. Sind also keine abgeschlossenen Kurse oder Gruppen. Eigentlich ganz angenehm, weil man jederzeit dazu kann und man auch schnell aufgenommen wird.

Fazit:
Alles in Allem ist der Alltag hier mit Kind schon sehr gut zu meistern. Es wird viel angeboten, manchmal muss man etwas suchen, aber wenn man mal ein paar Sachen gefunden hat, dann läuft das recht schnell über den Austausch mit anderen Müttern / Vätern.
Die Amerikaner sind m.E. sehr kinderfreundlich und tolerant.
In Restaurant ist man gerne gesehen, auch wenn der Stroller den halben weg versperrt und wir haben noch nie etwas negatives mit oder wegen der kleinen Maus erlebt.
Von daher eine tolle Erfahrung hier!

Song of the day: Peanut butter & jelly (unser Lieblingssong bei Gymboree)

1 Kommentar:

  1. Hallo zusmen,
    Habt ihe schon einmal von "baby led weaning" gehort? Man gibt dem baby kein brei sondern laesst es vom Essen der Eltern mit essen. Wir haben das mit Ashley gemacht da NICHTS mit dem loeffel wollte. Es hat so gut funktioniert dass wir das selbe mit Tiffany tun.
    Es gibt ganz viele Info's zum BLW im internet. Her z.B.: http://www.babyledweaning.com/
    Auch sagen viele dass rice cereal eine empfehlung von back in the days sei und man dies gleich auslassen kann. Ist ja eigentlich nur ein bauchfueller ohne richtige naehrstoffe.
    Aber ihr macht das schon richtig. Hsuptsache das baby und die eltern sind gluecklich. :-)
    Liebe Gruesse aus Calgary
    Anja

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