So, nach ein paar turbulenten Tagen komme ich endlich dazu den dritten und letzten Teil unserer Haus-Story zu schreiben.
Wie im letzten Teil schon geschrieben hat das mit der Umzugsfirma alles prima geklappt. Die Jungs haben uns die Möbel an Ort und Stelle gebracht und somit konnten wir danach gleich die erste Nacht im eigenen Haus verbringen.
Einige Räume sehen noch etwas leer aus, weil wir dann doch etwas größer gekauft haben als wir zunächst wollten. Mit 2800sqft (ca. 260qm) hat man schon einiges an Raum zu füllen.
Bitte jetzt nicht gleich ungläubig schauen, wenn wir zu dritt auf 260qm einziehen. Das ist alles relativ hier, denn unser Haus ist in der Strasse vermutlich eines der kleineren Sorte. Man darf nicht vergessen, dass es hier keinen Keller oder Speicher gibt und dass die walk-in Schränke auch schon eine ganze Menge Platz einnehmen. Dennoch ist hier alles einfach etwas größer. In Deutschland hätte ich den Kopf geschüttelt über die riesige Master Suite (Elternschlafzimmer), aber hier ist das Gang und Gebe.
Erstaunlich wie schnell man sich dann auch an den Platz und den Raum gewöhnt.
Was muss noch alles erledigt werden:
Zum einem Erstaunen mussten wir uns erst mal um eine Mülltonne kümmern. Die gibt es hier nicht von der Stadt, sondern die sind Privatbesitz. Der Müll wird einmal in der Woche abgeholt und eine Mülltonne darf maximal 32 Gallonen Fassungsvermögen haben. Nach dem ersten Schreck über die geringe Größe beruhigte mich der Mann vom Abfalldienst - man kann ja mehrere Mülltonnen haben (zum selben Preis). Also mal schnell zwei Tonnen bei Home Depot bestellt.
Ganz wichtig hier in Florida: Pest Control. "Sunshine ain't for free" sagte Chris der Pest Inspektor so schön. Wo ständig gutes Wetter ist, mag es auch das Ungeziefer. Daher ist es besonders wichtig, regelmäßig gegen allerlei Allerlei sprühen zu lassen. Man möchte diverse Kriechtiere definitiv nicht im Haus haben, schon gar nicht mit Kleinkind.
Und dann sind da noch die Termiten. Sehr gefährlich, weil die Konstruktionen hier ja alle aus Holz sind. Ein Schlaraffenland für die Schädlinge.
Kurzerhand also noch eine Pest Control Vereinbarung getroffen mit Termitenschutz. Sicher ist sicher.
Enorm wichtig hier als nächstes: Rasenmäher. Habe ich anfangs die Amis immer belächelt, wenn sie mit ihren motorgetriebenen Mähern rumfahren (im Stehen oder als Rasenmäherbulldog) bin ich jetzt klüger. Wir haben hier in der Gegend das sog. St Augustine Gras. Horror! Ein dickes Gestrüpp, was sich absolut besch.....eiden mähen läßt. Mit einem Standard-Rasehenmäher (125$ gebraucht bei Home Depot gekauft) ist das eine harte körperliche Tortur, insbesondere dann wenn es bergab in Richtung Wasser geht, aber auch mit zunehmenden Füllstand des Auffangsacks. Ich bin nach jedem Mähvorgang körperlich geschafft. Und unter Zeugen: anderen geht es genau so, d.h. es liegt nicht an meiner körperlichen Verfassung. Kein Wunder dass der Nachbar eine Firma kommen lässt.
Nun ist es mit Mähen nicht getan. Gepflegte Gartenanlagen verlangen mehr, also braucht man noch Trimmer und Edger. Erstes Gerät um an der Haus- und Zaunkante zu mähen, zweites um die Kanten der freien Flächen gerade zu schneiden. Beides.... ach reden wir nicht davon :-(
Die ersten Tage im neuen Haus waren geprägt von Möbel aufbauen, Möbel aufbauen und Möbel aufbauen. Dazwischen noch Kind bespassen und Sachen bestellen. Wir hatten ja mit etwas Vorlauf ein paar Sachen bei Ikea bestellt und direkt liefern lassen (Gästezimmer, TV Schrank, Nachttische). 36 Einzelpakete wie sich herausstellte....
Dazu noch die Office-Möbel (auch nochmal 14 Pakete) und das Garten-Dinner-Set (2 große Pakete).
Apropos - den passenden Sonnenschirm mussten wir online bestellen, weil er bei unserem Händler nicht vorrätig war. In den Store liefern lassen, abgeholt und zu Hause ausgepackt ist da ein Bettgestell in der Packung. Grrrrr also wieder hin, keiner wusste was zu tun ist und wo mein Schirm ist. Nach 1h diesen Galama haben wir es einfach zurückgegeben und neu bestellt. Preis inzwischen 30$ billiger, ha ha ha - so besiegt man das System.... :-)
Ganz ehrlich, nach 3 Tagen konnte ich keinen Schraubenzieher mehr sehen und Möbel baue ich jetzt ohne Anleitung auf, weil ich weiß jetzt wie's geht :-)
Insbesondere in der ersten Woche kamen die Lieferungen stundenweise rein. Mülltonnen, Möbel, Gartengeräte, Grill und viel Kleinkram.
Was man aber sagen muss: wir fühlten uns von der ersten Minute an Pudel wohl im neuen Haus. Das Einleben ging super schnell und von den nun ersten 4 Wochenenden hatten wir 3x Besuch. Das war wirklich klasse, weil sich jetzt langsam der richtige Lifestyle für uns zeigt.
Freunde / Familie im Haus, Abends den Grill angeheizt und gemütlich in die Nacht hinein gesessen und geplaudert.
Demnächst werden ihr auf alle Fälle mehr hören von unserem American Way of Life und wie wir uns in der Nachbarschaft eingewöhnen.
Song of the day: Das bisschen Haushalt (sagt mein Mann) - Johanna von Kocian
Dann bei Gelegenheit auch mal Fotos von innen?
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